Samstag, 19. November 2011

ZEHN GETROCKNETE CHILIS!




















Wir steigern uns. Ein Wokgericht mit zehn getrockneten Chilis. Zehn sind dann aber wirklich genug. Eine Freundin hat diese Mengenangabe nicht so genau genommen und eine gute Handvoll ins heiße Öl geworfen. Worauf sie einen heftigen Hustenanfall bekam und im selben Moment ihre Katze wie der Blitz aus der Küche sauste. Also: zehn Stück. Wem das Gericht dann immer noch zu wenig scharf ist, der darf das fertige Essen mit Chiliflocken oder frisch gehacktem Habanero nachschärfen.

Ansonsten ein ideales Wokgericht wenn´s schnell gehen soll. Aus dem Kochbuch
"China, Die 88 Köstlichkeiten"von Kylie Kwong.

Huhn nach Naxi-Art
Für 2 Personen

1 Hühnerbrust, in Streifen geschnitten
2 EL Maisstärke
3 EL Shao-Xing-Wein (ersatzweise trockener Sherry)
2 x 2 EL Erdnussöl
10 kleine, getrocknete Chilischoten
5 cm frischer Ingwer, in ganz feine Streifen geschnitten
1 rote Paprikaschote, in mundgerechte Stücke geschnitten
1 kleine Feldgurke, ungeschält, entkernt, in mundgerechte Stücke geschnitten
1 EL brauner Zucker
65 g geröstete, ungesalzene Erdnüsse, halbiert
3 EL Sojasauce (Küchenschabe: Sojasauce mit Kalamansi)
1 EL schwarzer Reisessig

Huhn mit Maisstärke und Wein in einer Schüssel mischen und eine Stunde im Kühlschrank marinieren. Zwei Esslöffel Erdnussöl und die Chilischoten in den kalten Wok geben und ihn erst dann erhitzen. Wenn die Chilischoten anfangen zu bräunen, mit dem Schaumlöffel herausheben und auf Küchenpapier entfetten.



















Das aromatisierte Öl im Wok belassen, die Temperatur erhöhen und die Hälfte der Hühnerstreifen unter Rühren drei Minuten anbraten. Herausnehmen, die restlichen zwei Esslöffel Öl hineingeben, etwas warten, bis die Temperatur wieder hoch genug ist und das übrige Fleisch in den Wok geben. Wieder drei Minuten unter Rühren braten. Jetzt das gesamte Fleisch sowie die Chilischoten, Ingwer, Paprika und Gurke in den Wok geben und zwei Minuten unter Rühren braten. Zucker zufügen, eine Minute braten.



















Jetzt Erdnüsse, Sojasauce und Essig zufügen, abschmecken, eventuell noch salzen und sofort mit Reis servieren.

Zu solchen Gerichten ist die Weinwahl eine heikle Sache. Deshalb haben wir den befreundeten Sommelier um Hilfe gebeten. Er rät zum kräftigen Weißwein und nennt Gewürztraminer aus Südtirol (Elena Walch, 3– 6 Jahre) oder Roter Traminer 2006 vom Weingut Andreas Eder in Mautern.
Mit dem Sommelier und seiner Frau verbindet uns außer einer Freundschaft eine besondere Art kulinarischer Symbiose. Bei regelmäßigen Treffen sorgen die Küchenschabe und ihr Mitkoch für das, was auf die Teller kommt. Der Sommelier hingegen steuert die stets erstklassigen Weine bei. Einziger Nachteil: Überraschungen gehen nicht, weil der Sommelier schon Tage vorher genau über die Speisenfolge unterrichtet sein will.

5 Kommentare:

  1. So etwas habe ich auch einmal erlebt. Ich habe gemeinsam mit einer Freundin in meiner Winzküche gekocht. Wir waren gerade fröhlich am Schnippeln, als ich die geniale Idee hatte, doch ein paar (!) getrocknete Chilis ins Öl zu werfen. Der aufsteigende Fettdampf hat uns regelrecht die Sprache verschlagen und wir mussten beide sehr lange schrecklich weinen. Verdammte Chilis! :(

    Hübsch sieht das wieder aus! Der weltbeste Freund ist ja ein Chilifanatiker, ich mag es eher gemütlich.

    Liebe Grüße
    Nadja

    AntwortenLöschen
  2. Ich bin ja ein großer Fan der Kabbalistik. Wenn 10 die richtige Anzahl ist, dann nehm ich zehn. Und den Einwand, dass allein an unserem Strauch die seltsame Formel 10≠10 gilt, wenn es um den Schärfegrad geht, überlasse ich getrost den Meister-Kabbalisten (z.B. Madonna) oder irgendwelchen Mathematikern.
    Aber wehe, ich stelle fest, dass 10>20! Ich fordere dann Schadenersatz - oder zumindest die Kosten für den Einsatz der örtlichen Feuerwehr.

    AntwortenLöschen
  3. Also - zehn Chilis, na servus.
    Und so einen guten Wein würde ich dem betäubten Gaumen da nicht nachschütten - eher ein kräftiges Bier.

    AntwortenLöschen
  4. @ nadja
    natürlich muss man Chilis mögen und auch ein wenig gewöhnt sein, sonst sollte man eher den Gaumen davon lassen.

    @ michael
    das mit den ungleich scharfen Schoten am selben Strauch passiert uns natürlich auch; deshalb fungiert der Mitkoch bei heiklen Rezepten oder heiklen Gästen als Vorkoster; die zehn Chilis im gegenständlichen Fall waren Thaichilis mit Schärfe 7-8 oder so ...

    @ ilse
    die Chilis müssen ja nicht gegessen werden, sondern aromatisieren das Öl; aber es ist trotzdem ein scharfes Gericht - so wie wir es wollen; Bier dazu geht natürlich immer; Wein ist eine Herausforderung - die in dem Fall geklappt hat; bei uns war allerdings auch der Gaumen nicht betäubt, aber das ist Übungssache ;-)

    AntwortenLöschen
  5. bei 10 Chilis bleibt mir wahrscheinlich auch die Stimme weg, aber schoen aussehen tut es.

    AntwortenLöschen